Die zweite Rauhnacht: Das Band der Ahnen und die Kraft der Familie

Wenn die Hektik der Weihnachtsvorbereitungen langsam der ersten echten Ruhe weicht, treten wir in die Nacht vom 22. auf den 23. Dezember ein – die zweite Rauhnacht. Während die erste Nacht der Reinigung und dem großen Ganzen gewidmet war, lenken wir unseren Fokus nun auf das, was uns im Innersten zusammenhält: unsere Wurzeln, unsere Familie und unsere Herzensverbindungen.

Diese Nacht steht energetisch für den Monat Februar. Es ist eine Zeit, in der der Winter oft am strengsten ist, wir uns aber bereits nach dem ersten Keimen des Frühlings sehnen. In der Geborgenheit des Hauses stärken wir jetzt das Fundament, auf dem wir im kommenden Jahr wachsen wollen.

Die zweite Rauhnacht

Die Symbolik: Wurzeln schlagen im Winter

Im Jahreskreis entspricht der Februar der Zeit der Reinigung und des ersten Erwachens (oft assoziiert mit Imbolc oder Lichtmess). Damit dieses Erwachen gelingen kann, brauchen wir eine Basis, die uns trägt. Die zweite Rauhnacht erinnert uns daran, dass wir nicht allein durch das Leben gehen. Wir sind Teil eines Geflechts aus Ahnen, Eltern, Geschwistern und Wahlfamilien.

In der alten Tradition war dies die Zeit, in der man die Gemeinschaft im Haus ehrte. Man wusste: Ohne den Zusammenhalt der Sippe war der kalte Winter nicht zu überstehen. Heute interpretieren wir diesen Zusammenhalt als emotionale Sicherheit. Es geht darum, die Fäden zu flicken, die im Alltagstrott vielleicht spröde geworden sind.

Der Blick auf den Februar: Vorbereitung auf den Aufbruch

Da die zweite Rauhnacht den Februar symbolisiert, lohnt es sich, heute genau hinzuspüren: Welche Qualitäten wünschst du dir für dein soziales Umfeld im späten Winter?

  • Herrscht Harmonie oder gibt es ungeklärte Spannungen?

  • Fühlst du dich getragen oder isoliert?

  • Wie kannst du Wärme in deine Beziehungen bringen, wenn es draußen am kältesten ist?

Indem wir heute Frieden stiften und Dankbarkeit zeigen, säen wir die Samen für einen Februar, der von innerer Wärme und gegenseitiger Unterstützung geprägt sein wird.

Selbst-Check: Dein Fundament

Wähle deinen aktuellen Status aus, um eine Empfehlung zu erhalten:

Tipp: Nutze heute Weihrauch oder Salbei. Öffne alle Fenster für 5 Minuten und visualisiere, wie grauer Nebel abzieht.
Tipp: Eine kleine Reinigung (z.B. den Schreibtisch oder eine Schublade) reicht aus, um den Energiefluss zu verbessern.
Super: Dein Heim ist bereit. Nutze die Zeit für eine Meditation oder eine Segnung mit Rosenwasser.
Ritual: Zünde eine rosa Kerze an. Sprich im Geiste Vergebung für kleine Reibereien des Tages aus.
Ritual: Schenke heute ein bewusstes Kompliment oder eine kleine Aufmerksamkeit ohne besonderen Grund.
Ritual: Genieße die Stille gemeinsam. Ein gemeinsames Ritual (Tee trinken) versiegelt diese Harmonie.
 

Im Februar erreichen wir die Tag-und-Nacht-Gleiche. Alles strebt nach Balance. Die heutige Nacht legt den energetischen Grundstein dafür, dass du im Frühling nicht aus der Kurve getragen wirst, sondern in deiner Mitte bleibst.

Nimm dir heute Abend 10 Minuten Zeit. Setze dich in den Raum, den du am meisten liebst. Räuchere mit Lavendel oder Sandelholz. Schreibe drei Dinge auf, die du an deinem Zuhause schätzt.

"Friede beginnt in den eigenen vier Wänden."

Rituale für die zweite Rauhnacht

Die Energie dieser Nacht ist sanft, nährend und verbindend. Hier sind drei Wege, wie du diesen Abend gestalten kannst:

1. Das Ritual der ungeteilten Aufmerksamkeit

In unserer digitalen Welt ist Aufmerksamkeit das wertvollste Geschenk. Gestalte ein gemeinsames Abendessen, das einer Regel folgt: Keine Ablenkung.

  • Handys bleiben in einem anderen Raum.

  • Zünde eine Kerze in der Mitte des Tisches an.

  • Nutze die Zeit für echte Gespräche. Eine schöne Frage für die Runde könnte sein: „Was war der Moment im letzten Jahr, in dem ich mich von euch besonders unterstützt gefühlt habe?“

Dieses Ritual stärkt das Bewusstsein für die gegenseitige Wertschätzung und schafft eine Atmosphäre, in der sich jeder gesehen fühlt.

2. Die Ahnen-Kerze: Dankbarkeit für die Wurzeln

Wir sind die Summe derer, die vor uns kamen. Nimm dir heute Abend einen Moment der Stille. Zünde eine Kerze an und denke an deine Vorfahren.

  • Welche Stärken hast du von deinen Eltern oder Großeltern geerbt?

  • Welches Erbe möchtest du ehren, und was möchtest du vielleicht heilen? Schreibe einen kurzen Brief der Dankbarkeit an einen Menschen aus deiner Familie (egal ob noch lebend oder bereits verstorben). Du musst ihn nicht abschicken – es geht um den energetischen Akt der Anerkennung.

3. Das Räuchern für den Familienfrieden

Während wir in der ersten Nacht „ausgemistet“ haben, räuchern wir heute, um einzuladen. Sanfte, süße Düfte wie Rose, Lavendel oder Sandelholz eignen sich hervorragend, um eine harmonische Schwingung in die Wohnräume zu bringen. Gehe mit der Räucherschale durch das Haus und visualisiere, wie jeder Raum mit Liebe, Geduld und Verständnis gefüllt wird.

Fragen zur Reflexion (für dein Rauhnacht-Tagebuch)

Nimm dir vor dem Schlafengehen dein Tagebuch zur Hand und notiere dir deine Gedanken zu folgenden Fragen:

  1. Wer gehört zu meinem „inneren Kreis“? Wer gibt mir Kraft?

  2. Gibt es eine Beziehung, in der ich mir mehr Klarheit oder Frieden wünsche?

  3. Welche Familientraditionen möchte ich bewahren, und welche neuen möchte ich erschaffen?

  4. Achte auf deine Träume in dieser Nacht: Erscheinen dir Familienmitglieder oder Symbole von Zuhause? Notiere sie direkt nach dem Aufwachen, denn sie könnten wichtige Botschaften für deinen Februar enthalten.

Die zweite Rauhnacht lehrt uns, dass wir keine Inseln sind. In der Tiefe des Winters finden wir die größte Kraft in der Verbindung zu anderen. Indem wir uns heute Zeit für unsere Liebsten nehmen, stärken wir das soziale Immunsystem für das gesamte kommende Jahr.

Gehe heute mit dem Gefühl ins Bett, Teil eines großen Ganzen zu sein. Du bist gehalten. Du bist geliebt. Und du hast die Macht, diese Liebe in deine Welt zu tragen.

Möge diese Nacht dein Heim mit Frieden und dein Herz mit Dankbarkeit füllen.

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